Wir bekommen einen Hund

Am 4. September nachmittags bekamen wir einen neuen Bewohner in unser Haus, einen jungen Hund, einen Golden Retriever, noch ganz klein mit schwarzen Kugelaugen und einem ganz dichten, weißen bis goldenen Fell.

Wir, mein Mann und ich, holten “Goldie von Zoglau” - so ist sein offizieller Name - in Taubenbach von einem Bauernhof in Niederbayern ab. Er war der frechste vom ganzen Wurf und wurde daher auch als letzter verkauft. Eigentlich wollten wir ihn Lux nennen, aber unsere beiden erwachsenen Kinder wollten lieber Oscar, also heißt er jetzt Oscar. Beim Kauf wurde mein Mann noch von einer Wespe gestochen.  Mund und Wange wurden dicker und dicker, was ihn jedoch nicht davon abhielt, auf der Rückfahrt mit dem stark geschwollenen Gesicht etliche Hundesachen einzukaufen, Halsband, Fressnapf und Spielzeug.

Die Heimfahrt war ziemlich anstrengend. Oscar sprang vom Sitz auf meinen Schoß von da an’s Fenster, so ging das während der ganzen langen Fahrt. Mir wurde immer heißer und ich war heilfroh, als wir endlich zu Hause ankamen. Nun rannte Oscar überall in der Wohnung herum und beschnüffelte alles. Am liebsten mochte er Schuhe jeglicher Art. Er schleppte sie alle auf meinen Sitz.

Die erste Nacht konnte ich überhaupt nicht schlafen, immer lauschte ich, ob ich Oscar wohl höre. Zum Glück war er ruhig., aber leider nur bis 1/2 sechs in der Früh. Für uns ungewöhnlich früh, dementsprechend waren wir noch sehr müde. Mein Mann ging, tapfer wie er ist, gleich mit ihm Gassi. Den Weg hoch zum Alpenblick bis zum Telefonhäuschen, dann wieder rechts herum zurück. Anschließend rannte Oscar wie wild durch die ganze Wohnung, nur bei den Treppen bellte er laut. Er traute sich nicht hinauf und hinunter. Um sieben bekam er sein Futter. Er schlang es wie wild hinunter, so schnell wie gelegentlich unser Sohn, er passt also wunderbar in die Familie.

Mittags um 1/2 eins gab es wieder Futter. Anschließend sammelte Oscar noch alle Krümel vom Fußboden auf, er ist ein kleiner Nimmersatt. Abends um sechs gab es schon wieder was zum Fressen (Abendbrot). Zwischendurch ging Oscar mit seinem neuen Herrschen Gassi. Manchmal machte er dabei sein Geschäft brav ins hohe Gras, manchmal aber auch auf die Straße und den Gehsteig. Wir versuchten mit allen Mitteln ihn an Sauberkeit zu gewöhnen, was aber anfangs sehr schwierig war. War einer von uns einige Zeit weg und kam zurück, pisste er vor lauter Wiedersehensfreude in die Wohnung.

In der Zwischenzeit haben sich diese anfänglichen Schwierigkeiten längst erledigt und Oscar kann auch wie ein geölter Blitz die Treppen rauf und runter sausen. Nur an das Autofahren hat er sich nicht gewöhnt. Man muss ihn regelrecht ins Auto tragen.

Und er liebt Anouk, wie auch sie ihn, wie man unten sehen kann.