Artikel aus der Zweibrücker Heimatzeitung “Pfälzischer Merkur” vom ??.??.19??

Niederauerbachs Stammväter hießen Ambos

Beitrag zur Ortsgeschichte des grössten Zweibrücker Vororts

Angeregt durch die Jahrtausendfeier des Stadtteils Niederauerbach überreichte uns Otto Ambos sen. die Stammtafel seiner weitverzweigten Familiensippe, deren Mitglieder sich von Niederauerbach vor allem in Zweibrücken und im Stadtteil Ixheim verbreiteten. Die vorgelegte Stammtafel wurde 1906 von dem verstorbenen Amtsrat Josef Müller erstellt, der damals, noch Staatssekretär, für viele Zweibrücker Familien ähnliche Stammtafeln anfertigte. Amtsrat Müller stellte der Ahnentafel Ambos folgende Bemerkungen voraus:

Nach den Kirchenbüchern der ehemals reformierten Pfarreien Contwig und Zweibrücken zu schließen, scheint der Stammvater Mitte der 1660er Jahre aus dem Berner Gebiet (Schweiz) eingewandert zu sein. Er liess sich 1657 in Niederauerbach nieder und wurde von der Gemahlin des damaligen Herzogs Friedrich zum Hofverwalter bestimmt. Nach demTode des Herzogs verkaufte die „Hochfürstliche Frau Witwe" ihre Güter ihrem gewesenen Hofmann Peter Ambos und einem Caspar Seegmüller, die sich dann in denselben (es waren zwei Häuser und bedeutende Liegenschaften) zu teilen hatten. Der Kaufpreis betrug 735 Gulden. Damals hatte Niederauerbach zehn Einwohner, davon zählten mindestens fünf zur Familie Ambos.“

So können die Angehörigen der Sippe Ambos, von denen viele in und um Zweibrücken und Niederauerbach auch heute noch ansässig sind, von sich behaupten, daß sie von der 1000jährigen Geschichte des Stadtteiles Niederauerbach allein 300 Jahre mitgestaltet haben.

Einer der Söhne des Peter Ambos wurde Schultheiß in Niederauerbach. Er war verheiratet mit einer geborenen Grund, ebenfalls ein bekannter Name aus Niederauerbach. Von diesem Ehepaar ist vermerkt, dass es 1675 sämtliche liegende Güter der "Neuphard'schen" Erben um 48 Reichsthaler erworben hat.

Viele Angehörige der Sippe Ambos wanderten nach Amerika aus und manche kamen dort zu Ehren und Einfluss, so der Konditor Peter Ambos, der mit 19 Jahren, 1833, nach Amerika auswanderte. Er eröffnete in Columbus ein Süsswarengeschäft und wurde später Präsident der ersten Nationalbank von Columbus. Seine Mitbürger ehrten seine Verdienste durch die Errichtung eines Denkmals. Unter dem Titel "Vorn Zuckerbäcker zum Finanzier" wurde darüber ausführlich in den "Zweibrücker Monatsheften" berichtet.

Die Zweibrücker Mitglieder der Familie Ambos waren vor allem auf handwerklichem Gebiet tätig und mit vielen Zweibrücker Familien verschwägert. Um nur einige anzuführen; Jacoby (Jakoby-Keller), Böcking (Arzt), Lindemann (Glockengießer), Franck (Schlossermeister), Schmolze, Kölwel (Ingenieur), Gravius, Theysohn, Bietz, Zorn, Dubois (Prof. am Gymnasium), Wollenweber (Ixheimer Familie aus der der Dichter Wollenweber entstammt.) usw.

Die von Otto Ambos sen. vorgelegte Familienstammtafel ist eine bedeutsame Zusammenstellung für die Zweibrücker Familiengeschichtsforschung. Neben den darin genannten Fakten, sind Otto Ambos noch viele interessante Begebenheiten aus der Familiengeschichte in Erinnerung. so die Beziehungen zu einem französischen Zweig der Familie. Vielleicht schreibt er diese Erinnerungen einmal nieder, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben.

R. Wilms