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Meine
genealogischen Daten |
Boesner
ist
der Name von Juttas Großvater Artur mütterlicherseits.
Bericht über August Boesner, geboren am 17. November 1846 in Klein Brocke (später Brockau genannt, pol. Brochow) von Beruf war er landwirtschaftlicher Arbeiter, Zeitsoldat (12 Jahre) als Grenadier und Kassenassistent bei der Reichsbank in Breslau.
Es sei noch erwähnt, dass ein Kapitulant Gefreiter war und zum Zeichen seiner Würde über der gelben Achselklappe eine goldene Litze trug. Der Kapitulant, welcher bereits Gefreiter war, machte oftmals schon "Unteroffiziersdienst". Der nun zum Unteroffizier beförderte Boesner machte nun den Feldzug gegen Frankreich mit (1870/71). Das Grenadier-Regiment Nr. 10 war zur Erstürmung der Spicherner Höhen eingesetzt. Die Franzosen kämpften zähe und tapfer. Die Höhen wurden von den Preußen genommen. Die Verluste des Grenadier-Regiments waren sehr groß und wurde mit 30% des eingesetzten Bestandes beziffert und zwar an Toten, Verwundeten und Vermissten. Es gab Kompanien, wo sämtliche Offiziere gefallen waren. Damals gab es die Verfügung, dass die Offiziere 20 Schritt vor der Kompanie sich aufhalten mussten. Es war also für die Franzosen eine Kleinigkeit die Offiziere abzuknallen. Es gab Kompanien, welche sämtliche Offiziere verloren hatten. Dann erscholl von einem Sergeanten oder Unteroffizier der bekannte Ruf: "Die Kompanie hört auf mein Kommando." Beim späteren Appell im Ruhequartier stellte man fest, dass manche Kompanie bis zur Stärke eines Zuges (35 Mann) zusammengeschmolzen war. Manche Kompanien gerieten in die Brennpunkte der Schlacht, während andere Kompanien in Reserve lagen. Dann wurde das Regiment bei der Belagerung von Paris eingesetzt. Da der Soldat immer beschäftigt werden muß, damit er in zuviel Freizeit nicht auf dumme Gedanken kommt, wurde reichlich Dienst angesetzt. Er bestand im Üben des Parademarsches, Üben des Grußes beim Vorbeigehen eines Vorgesetzten und dann die Appelle mit Gewehr und Seitengewehr. Wehe dem, wo der Kompaniefeldwebel einen Rostfleck an den Waffen erspähte, da gab es sofort eine Strafe, zum Beispiel: 1 Stunde an einen Baum anbinden. Ein entehrendes Gefühl muß hierbei den Soldaten überkommen haben. Diese Strafe wurde 1871 aufgehoben. Die Bayern hatten damals recht komische Kommandos. Bei den Preußen lautete das Kommando "In Gruppen rechts schwenk Marsch", die Bayern kommandierten "In Paketel trippel trappel". 1871 wurden das sog. Lehrbatallion aufgestellt. Sämtliche Infanterie-Regimenter stellten einige Mann. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften wurden abgestellt und die preuß. Kommandos wurden den Bayern, Badensern und Württembergern eingedrillt. Mit diesem Lehrstoff wurden die Bayern und Badenser zu ihren Truppenteilen entlassen und die preuß. Kommandos geübt, so daß es in allen Ländern nur noch die bewährten preuß. Kommandos gab. Nach 10-jähriger Dienstzeit wurde Aug. Boesner zum Vizefeldwebel (Zugführer) befördert und erhielt den Degen mit Portepee. Bei der Entlassung aus dem 12-jährigen Militärdienst erhielt der Ausscheidende den Zivilversorgungsschein und DM 1.000,— als Abfindung für treu gediente Dienstjahre. Nun mußte der 12-ender bei einer Behörde, welche ihn einstellen wollte, eine dreimonatige Probezeit durchmachen, dann entschied die Behörde, ob der Bewerber für die Dienststelle brauchbar war. Was für eine Stellung man erhielt, richtete sich nach dem Bildungsgrad des sog. 12-enders. August Boesner wurde bei der Reichsbank-Hauptstelle Breslau als Kassenassistent eingestellt, Manche 12-ender schafften es nur mit einer Stellung als Schutzmann oder Briefträger bei der Post oder als Billetdrucker. Mit 45 Jahren stellte der Hausarzt bei August Boesner Zuckerkrankheit fest. Damals war die richtige Behandlung noch sehr unbekannt. Da die Untersuchung des Zuckergehaltes im Urin für einen niedrigen Beamten zu teuer war, wurde der Urin in einem Reagenzglas gekocht, zeigte der Urin eine dunkle Farbe, so war Zucker vorhanden. 1917 starb Boesner, nicht an der Zuckerkrankheit, sondern an Unterernährung. Zur Beerdigung war Dr. Arthur Boesner als Oberveterinär (Oberleutnant) erschienen. Da der Schwiegersohn Karl Rudolf nur Artillerieunteroffizier war, erschien er in Zivil. Den jüngsten Sohn Herbert erreichte das Todestelegramm verspätet. Er diente als Gefreiter bei der schweren Flakbatterie 115. Zur Begrüßung am Bahnhof war seine Verlobte Greta, die Schwestern Frieda und Magda, sowie die Schwägerin Hanne Boesner erschienen. Herbert umarmte seine Greta und begrüßte sie mit einem herzhaften Kuss.
Der Name Boesner kommt insgesamt 28 Mal in 19 Landkreisen vor. Es gibt schätzungsweise 74 Personen mit diesem Nachnamen. Dies liegt unter dem Durchschnitt für alle deutschen Familiennamen. (Ungenügend statistische Daten für diesen Namen, die Ergebnisse sind u. U. nicht von Nutzen.) Er liegt damit an 101275. Stelle der häufigsten Namen. Die
meisten Personen mit dem Familiennamen Boesner wurden in
Kreisfreie Stadt Essen gefunden; der Name kam 3 Mal im
Telefonbuch vor, im Bodenseekreis gibt es 1 Telefonbucheintrag.
(Die vorgenannten Einträge beziehen sich auf Nachfahren von
Herbert Boesner).
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Hintergrund-Information
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